Aluminium
Aluminium ist im Vergleich zu anderen Metallen relativ leicht und obendrein sehr korrosionsbeständig. Dies macht es zu einem begehrten Werkstoff in der Industrie.
Gerade im Fahrzeugbau und in der Luftfahrtindustrie ist das Industriemetall unentbehrlich. Nebenbei wird es noch in zahlreichen weiteren Industrieanwendungen gebraucht.
Das wiederum sorgt für eine ungebrochen hohe Nachfrage von Aluminium. Selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wird Aluminium weltweit nachgefragt. Denn seit man Legierungen mit Magnesium, Silizium und anderen Metallen fertigt, steht auch Aluminium der Festigkeit von Stahl in nichts nach und macht es damit zu einem äußerst flexiblen Rohstoff für die Industrie.
Aluminium Produktion
Um Aluminium zu produzieren benötigt man Bauxit. Dieses Bauxit wird weltweit abgebaut. Mit Abstand größter Rohstofflieferant ist hier Australien. Danach folgen China, Indien, Guinea und Jamaika auf den weiteren Plätzen.
Die weltweit größten Produzenten (Top 10 aus 2009) sind China, Russland, Kanada, Australien, die USA, Indien, Brasilien, Norwegen, die VAE und Bahrain. Deutschland liegt auf Platz 14.
Die wichtigsten Unternehmen der Branche sind Rusal aus Russland, Rio Tinto Alcan aus Kanada, Alcoa aus den USA, Chinalco aus China, Norsk Hydro aus Norwegen und BHP Billiton aus Australien/Großbritannien.
Die weltweite Hüttenproduktion von Aluminium belief sich im Jahr 2009 auf 36,9 Millionen Tonnen. Allein China, Russland und Kanada produzieren somit mehr als die Hälfte des weltweiten Aluminiums.
Aluminium Herstellung
Aluminium wird in zwei voneinander zu trennenden Arbeitsgängen aus Bauxit gewonnen. Nach dem Bayer-Verfahren wird zuerst Aluminiumoxid, das auch unter dem Namen Tonerde bekannt ist, produziert.
Diese Tonerde wird dann durch die Schmelzflußelektrolyse in die zwei Bestandteile Aluminium und Sauerstoff getrennt. Damit dieser Prozess funktioniert, muss das Bauxit zur Abtrennung anderer Metalle in Natriumaluminat umgewandelt werden und dann abgekühlt werden.
Während dieses Vorgangs scheidet sich das Tonerdehydrat aus. Nach einer Trocknung dieses Tonerdehydrats wird dieses durch die Schmelzflußelektrolyse in speziellen Schmelzflußelektrolyseöfen mit 950-970 Grad Celsius und dem Zusatz von Kryolith (dient der Herabsetzung der Schmelztemperatur) und den Kohleelektroden zu Aluminium und Sauerstoff zerlegt.
Der Schmelzpunkt des Aluminiums liegt bei 660,4 Grad Celsius, der Siedepunkt bei 2467 Grad Celsius. Während der Schmelzelektrolysebehandlung setzt sich der Sauerstoff an den Anodenkohlen zu Kohlenmonoxid und Kohlendioxid um. Auf dem Boden der Zellen sammelt sich geschmolzenes Aluminium, welches man nach Bedarf entnimmt.
Aluminium: Energiebilanz und Recycling
Die Gewinnung von Aluminium ist sehr kostenintensiv. Wenn Aluminium für die Elektroindustrie verwendet werden soll, wird es nochmals durch den Prozess der Raffination mittels der Elektrolyse gereinigt. Der reine Energieeinsatz für ein Kilo Rohaluminium liegt bei 12,9-17,7 kwh.
Obendrein kann man Aluminium zu 100 Prozent durch Recycling gewinnen. Die Qualität ist gleichbleibend. Mittlerweile sind in der Aluminium-Aufbereitung und Aluminium-Recycling-Industrie allein in Deutschland mehr als 20.000 Menschen beschäftigt.
Allein in Deutschland wurden z.B. 2009 rund 508.000 Tonnen Gusslegierungen aus sekundären Vorstoffen hergestellt. Ein beträchtlicher Anteil – in der gesamten EU lag die Menge bei 2,1 Millionen Tonnen.
Aluminium Preis und Handel
Der Aluminiumhandel findet an der weltweit größten Metallbörse, der London Metal Exchange (LME) statt. Der Handel vollzieht sich dort seit 1978. Täglich gestaltet sich somit die Preisbildung dieses Industriemetalls. Wichtig für den Aluminium Preis ist u.a. auch die Energiebilanz des Herstellungsprozesses.
Der Handel mit Aluminium-Futures (AL) und Aluminium-Optionen an der COMEX (NYMEX) ist mit Ablauf des Kontraktes für den Monat September 2009 eingestellt worden. Die CME-Group, die Abteilung COMEX der NYMEX führte ein “Delisting” der betreffenden Aluminium-Kontrakte durch. Aluminium-Lager, die für den Handel mit COMEX-Aluminium-Kontrakten zertifiziert und lizenziert waren, wurden bereits geschlossen.
Über die Börse oder aber auch außerbörslich sind eine Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten in den Rohstoff Aluminium gegeben. Zahlreiche Institute ermöglichen es Anlegern, neben dem direkten Handel an den Warenterminbörsen auch in Form von Derivaten am Handel teilzunehmen.
Dies kann z.B. über Zertifikate und CFDs stattfinden. Es gibt unter anderem auch Fonds, die einen Rohstoffindex abbilden, in dem Aluminium enthalten ist oder eben auch ETCs, die das Metall physisch erwerben, um ihre an Anleger ausgegebenen Anteilsscheine mit dem Sachwert zu hinterlegen.
Quelle Bild: https://www.lme.com/Metals/Non-ferrous/Aluminium#tabIndex=2
Quelle Bericht: https://broker-test.de/finanzwissen/rohstoffe/industriemetalle/aluminium/